Nach der abgelaufenen Skisprung-Saison habe ich es leider nicht geschafft, einen Rückblick zu machen. Aber ich finde, vor der neuen Saison ist dafür auch ein sehr guter Zeitpunkt.
Herren
Bester Skispringer der Saison 13/14 ist für mich ganz klar Kamil Stoch.
Doppel-Olympiasieger in Sotschi & Weltcup-Gesamtsieg sprechen eine klare Sprache.
Der Pole hat fast die ganze Saison starke Leistungen gebracht und sich diese Erfolge verdient.
Nr. 2 des letzten Winter ist für mich Severin Freund. Sonnenklar unter den Top-3, aber mit vergleichbar starken Leistung wie Petr Prevc.
Skiflugweltmeister & Weltcup-Gesamt-Dritter im Einzel, dazu noch Olympia-Mannschaftsgold mit Deutschland.
Drittbester Springer ist aus meiner Sicht Petr Prevc aus Slowenien.
Gewonnen hat er den Skiflug-Weltcup.
Zusätzlich hat er den 2. Platz im Gesamtweltcup, die Bronze-Medaille bei der Skiflug-WM in Harrachov, sowie je 1 Silber- und Bronze-Medaille bei den olympischen Spielen geschafft.
Meine persönliche Nr. 4 ist dann mit Thomas Diethart endlich auch ein Österreicher.
Der Vierschanzen-Tournee-Sieger hat in Sotschi noch Mannschaftssilber geholt, es im Gesamt-Weltcup unter die Top-10 geschafft und aus sonst zahlreiche, gute Leistungen erbracht.
Und Nr. 5 ist ein absolutes Skisprung-Urgestein: Noriaki Kasai.
Der mittlerweile 42-jährige Japaner hat in Sotschi Einzel-Silber auf der Großschanze und Mannschafts-Bronze geholt und ist im Skiflug-Weltcup auf Platz 2 geflogen.
Mein größter Respekt gilt aber Thomas Morgenstern. Er ist 1x schwer und 1x sehr schwer gestürzt – hat aber dennoch Platz 2 bei der Vierschanzen-Tournee und Olympia-Silber mit der österreichischen Mannschaft errungen.
Dass er danach die Gesundheit höher als den sportlichen Erfolg eingestuft hat und zurück getreten ist, ist sehr schade, aber völlig verständlich.
Damen
Bei den Damen gibt es für mich keine wirklich klare Nummer 1. Aber letztlich habe ich doch eine klare Reihung mit 3 heraus ragenden Springerinnen gefunden:
- Die Deutsche Carina Vogt wiederum ist durch ihren Olympia-Sieg sehr hoch einzuschätzen. Doch erst gemeinsam mit Platz 2 im Gesamtweltcup ist sie für mich die beste Springerin der abgelaufenen Saison.
- Die Japanerin Sara Takanashi hat 15 von 18 Weltcup-Bewerbe gewonnen und damit überlegen den Gesamtweltcup gewonnen. Bei den olympischen Spielen dagegen ist sie mit Platz 4 leer ausgegangen. Ergibt in meiner Reihung Platz 2.
- Meine Nr. 3 Daniela Iraschko hat in ihrer Comeback-Saison nach der schweren Verletzung aus der Vorsaison ihre Leistung auch bei den olympischen Spielen gebracht und in Sotschi Silber gewonnen. Im Gesamtweltcup war sie lange auf Platz 2 – bevor sie von einer neuerlichen Verletzung nach Olympia zurückgeworfen worden ist.
- Aufsteigerin der Saison ist definitiv die Russin Irina Amakumowa, die ihren ersten Saisonsieg gefeiert und Platz 4 im Gesamtweltcup belegt hat.
Aus österreichischer Sicht hat alle 3 Top-Springerin das Verletzungspech aber wirklich extrem an den Skischuhen gepickt:
Unsere in der Zwischenzeit schon Co-Nummer-1 Jacqueline Seifriedsberger hat sich schon kurz nach Saisonstart schwer verletzt und den gesamten Winter aussetzen müssen.
Ende des Winters hat es, nach einer sehr soliden Saison, auch noch unsere Nr. 3 Chiara Hölzl erwischt.
Schlussworte
Mannschaftlich gesehen haben bei den Skisprung-Herren in der Saison 2013/2014 Österreich und Norwegen an Boden verloren, vor allem Polen, Deutschland und Slowenien an Boden gewonnen.
In der kommenden Weltcup-Saison 2014/2015 wird die Leistungsdichte im Skispringen wahrscheinlich noch höher. Gemeinsam mit Japan, Finnland und dem Schweizer Simon-Ammann rechne ich, dass Springer aus mindestens 8 Nationen Siegchancen haben.
Genauere Prognosen traue ich mir aber erst vor der Vierschanzen-Tournee machen – wie das schon zu einer persönlichen Tradition geworden ist.
Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den Saisonstart in Klingenthal und werde mir auch heuer sicher wieder viele Bewerbe einer meiner Lieblingssportarten anschauen :-)