Aprilscherze haben eine Jahrhunderte alte Tradition, den Begriff als solchen gibt es immerhin schon seit dem 19. Jahrhundert. Natürlich kenne auch ich diese schon seit meiner Kindheit – und in jüngeren Jahren bin ich auch regelmäßig auf diese hinein gefallen. Die letzten rund 20 Jahre aber nicht mehr.
Aprilscherze sind früher ebenso nicht nur im persönlichen Kontakt, sondern auch in Zeitungen und Zeitschriften gemacht worden. Das war aber eine völlig andere Qualität, als wenn Aprilscherze im Online-Bereich passieren.
Warum?
Weil Aprilscherze im Print-Bereich und noch mehr natürlich persönlich zeitnah gemacht werden und dann in den Weiten der persönlichen Erinnerung oder des Medien-Archivs verschwinden.
Im Online-Bereich dagegen bleiben Aprilscherz-Artikel meistens zeitlich unbegrenzt verfügbar. Und am schlimmsten, sogar über Suchmaschinen auffindbar.
Das wäre aber eigentlich auch noch nicht wirklich schlimm – wenn die Scherze-Macher etwas tun würden, das sie bisher leider so gut wie nie tun: Einen April-Scherz nachträglich als solchen auf der Webseite deutlich als solchen kennzeichnen.
Diese Kennzeichnung würde helfen, den Scherz auch dann als solchen erkennen zu können, wenn man als Leser einmal nicht wie ein „Haftlmacher“ auf das Datum der Veröffentlichung schaut. So könnten die Medien ihre Aprilscherze weiter machen und Benutzer würden weit nach dem 1. April nicht mehr höchst unlustig mit Falschinformationen in die Irre geführt.
Liebe Online-Medien:
Reisst euch am Riemen und macht das so! Spaß muss sein, seriöse Information aber auch!