Seit heute, den 01.04.2012 ist die Vorratsdatenspeicherung auch in Österreich in Kraft.
Die Vorratsdatenspeicherung, kurz VDS genannt, ist mehr als bedenklich, für mich mit einem demokratischen Rechtsstaat unvereinbar.
Aus diesem Anlass hat gestern eine Protestkundgebung vor dem Parlament statt gefunden. Mit vielen weiteren Menschen habe ich dabei ein Zeichen gegen Überwachung und für Bürgerrechte gesetzt. Darüber hinaus möchte ich aber auch in meinem Blog erläutern, was die Vorratsdatenspeicherung ist und was man gegen diese machen kann.
In der Praxis bringt die VDS eine riesige Überwachung der elektronischen Kommunikationsdaten der Bürger.
Konkret werden alle Verbindungsdaten der Kommunikation über Festnetz-Telefon, Handy, E-Mail und Internet gespeichert. Also, wer mit wem telefoniert hat, wer welche Webseiten ansieht und wer wem E-Mails schreibt.
Die Daten werden ohne konkreten Verdacht 6 Monate auf Vorrat gespeichert.
Pauschales Daten-Abgreifen in großem Stil entspricht einer Praxis wie sie in Diktaturen üblich ist.
Im Gegensatz zu Maßnahmen wie der Aufhebung des Briefgeheimnisses ist aber die Aufhebung des Kommunikations-Geheimnisses bei digitalen Medien für viele Bürger nicht so offensichtlich.
Darüber hinaus ist die VDS natürlich auch mit nennenswerten Kosten verbunden:
Über 20 Millionen Euro sind in Österreich bereits VOR Inkrafttreten der neuen Richtlinie von Telekom- und Internet-Anbietern investiert worden.
80 % davon tragen die Bürger mit ihren Steuergeldern.
20 % davon tragen ebenfalls die Bürger, jedoch als Kunden der Anbieter.
Was man eben als normaler Mensch tun, um sich zu schützen und um zukünftig bürgergerechte Gesetze zu ermöglichen?
Erich Möchel gibt hier sehr hilfreiche Tipps, wie man die Speicherung der Daten umgehen oder aushebeln kann.
http://fm4.orf.at/stories/1696586/
Und einer Sache kann sich jeder sicher sein:
Die wirklichen Kriminellen, die wissen noch wesentlich mehr und bessere Möglichkeiten, um ihre Machenschaften trotz Vorratsdatenspeicherung zu verschleiern.
Effektiv werden die einfachen, gutgläubigen Bürger ins Netz der Datensammler geraten!
Abschließend kann ich jedem Bürger empfehlen, die Bürgerinitiative (Petition) „Stoppt die Vorratsdatenspeicherung“ an den Nationalrat zu unterzeichnen:
Rund 83 000 Menschen haben das per 01.04.2012 schon getan, darunter auch ich.